Der Garten der schönen Melodie – Qing Yin –

Eingang in den Stuttgarter Chinesischen Garten

Wie ein Tor in eine andere Welt: Das ist der Eingang zum kleinen, verborgen in Stuttgarter Halbhöhenlage erbauten Nationengarten, direkt neben Weinbergen, umbraust vom Verkehr. Geschaffen wurde er von Gartenbaumeistern aus Baden-Württembergs chinesischen Partnerprovinz Jiang Su zur IGA 1997 – und mutet an wie eine Oase der Stille aus längst vergangenen Zeiten.

Er ist ein Mikrokosmos, in dem bizarre Steine Gebirge und Teiche Meere darstellen, in dem die vier Jahreszeiten, Leben und Tod, hart und weich, dunkel und hell als Gegensätze vereint zu einem Ganzen erfahrbar sind. Sein Name stammt aus einem alten Gedicht der Tang-Dynastie (618-907 u.Z.), nach dem nicht nur Flöte und Laute, sondern auch Berg und Wasser eine schöne Melodie ergeben – Poesie übersetzt in Architektur und Kalligraphie. Gedichtauszüge zum Nachfühlen verkörpert er: Berge und Wasser sind so freundlich. Halle der Freundschaft (um dort Tee zu trinken, wenn sie geöffnet ist):

Halle der Freundschaft

Drachen. Stehende Wolken. Zehntausend Kiefern in der Jahreszeit, immergrün (ich liebe Kiefern). Ein schmaler Bach fällt in einen tiefen Teich. Pavillon der vier Seiten und acht Himmelsrichtungen.

Dieser Garten soll die Unsterblichen herein locken, damit wir Menschen an ihrer Unsterblichkeit teilhaben können. Es waren ihrer acht, sieben Männer und eine Frau, die allen Menschen in Not beistehen und gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung kämpfen. Diese Ba Xian verkörpern die acht grundlegenden Lebensbedingungen: Jugend, Alter, Armut, Reichtum, Adel, Volk, Weibliches und Männliches. Der eine ist Schutzheiliger der Barbiere, der nächste der Kranken, einer ist zuständig für das Militär, der andere für Musiker (er trägt die Flöte der sechs heilenden Melodien), noch einer für Schauspieler und einer für alte Leute.

Interessant sind Lan Cai He und He Xian Gu. Ersterer ist androgyn, ein schamanischer Transvestit und heiliger Narr. Lan Cai He kann sowohl Junge oder Frau sein, verkörpert die Ausgestoßenen und Verrückten und schützt die Blumenhändler.
Letztere ist auf jeden Fall weiblich, eine Frau mit Lotosblüte oder Blumenkorb und dem Pfirsich der Langlebigkeit sowie einer Mundorgel in den Armen. Sie erreichte Unsterblichkeit wegen ihrer Freigebigkeit und strengen Askese – und statt um das Jahr 700 u.Z. herum der Kaiserin zu gehorchen, stieg sie lieber in den Himmel auf. Vielleicht begegnest du ihr im Pavillon der acht Himmelsrichtungen?

Adresse: 70174 Stuttgart, Ecke Birkenwald-/Panoramastraße, erreichbar mit dem 44er Bus ab U-Bahn Stadtbibliothek/Türlenstraße Richtung Killesberg, geöffnet täglich ab 8 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

 

1001 Nacht: Glück ist relativ!

Scheherazade und König Schahriyar, Gemälde von Hermann Emil Sprengel (1881)

 

Obwohl die kluge persische Wesirstochter Scheherazade Nacht für Nacht um ihr Leben erzählt, vergisst sie doch nicht zu scherzen. Denn auch das Lachen des Königs ist Teil ihrer Gesprächstherapie, selbst wenn es in diesem Fall ein eher grobschlächtiges Lachen sein mag. So fragt sie in der 916. Nacht: Was ist Glück? Und antwortet natürlich gleich selbst:

“Man fragte einen König: Was ist Glück? – Dass du deinen Freund für immer hast und deinen Neider dir vom Halse schaffst.
Man fragte einen Dichter: Was ist Glück? – Süßholz raspeln, ohne sich zu verhaspeln.
Man fragte einen Kämpfer: Was ist Glück? – Ein Schwert, das schnell gezückt, und ein Auge, das scharf blickt.
Man fragte einen einfachen Mann: Was ist Glück? – Wenn die Ehefrau schick ist und der Geldbeutel dick ist.
Man fragte einen Edelmann: Was ist Glück? – Sich an altem Wein berauschen und in erlesener Runde plauschen.
Man fragte einen Inder: Was ist Glück? – Ein unvermuteter Kuss.
Man fragte einen Richter: Was ist Glück? – Kluge Köpfe, die verstehen, was ich sage, und den Urteilsspruch hinnehmen ohne Klage.
Man fragte einen Schreiber: Was ist Glück? – Feines Papier, dazu Tinte, glänzend und klar, und ein schlankes, scharf geschnittenes Rohr.
Man fragte einen Verliebten: Was ist Glück? – Den Geliebten wiederzusehen und die nächste Gelegenheit auszuspähen.
Man fragte einen Sänger: Was ist Glück? – Eine Zusammenkunft von vernünftigen Leuten, die kein unnützes Geschwätz verbreiten, und eine Laute mit sauber gestimmten Saiten.
Man fragte einen Schmarotzer: Was ist Glück? – Junge Leute mit Töpfen voll Essen, deren Herzen nicht vom Geiz zerfressen und die ihren Nächsten nicht vergessen.
Man fragte einen Asketen: Was ist Glück? – Dass ich an meinem Todestage nicht verzage.
Man fragte einen Klugen: Was ist Glück? – Ein Freund, dem du vertrauen kannst, und ein Feind, den du durch falsche Freundschaft bannst.
Man fragte einen Kuppler: Was ist Glück? – Ein Verliebter, dem das Stelldichein gefällt und der mir nachher nicht die Zeche prellt.” (zitiert nach: Tausendundeine Nacht. Das glückliche Ende. C.H. Beck Verlag, München 2016)

Das Glück für Scheherazade mag darin liegen, auch diese 916. Nacht zu überleben und zu sehen, wie ihre Märchentherapie gelingt und sie den König fast schon gänzlich geheilt hat.

Worin liegt dein Glück?

Kære grænse – meine liebe Grenze

Gendarmestien bei Kollund – auf der anderen Seite des Fjords: Deutschland

Von neoliberal bis sozialistische Internationale: Niemand mag Grenzen. Zumindest nicht die Grenzen der anderen. Sie sind zum Beispiel wirklich unpraktisch und stören den Handel… Aus der deutschen Kleinstaaterei entstanden also 1871 ein Nationalstaat und nach dem Zweiten Weltkrieg die Bundesrepublik Deutschland. Aber damit nicht genug: Im Rahmen des Schengen-Abkommens fielen 1985 die Schlagbäume, und 2002 ersetzten viele EU-Mitgliedsstaaten ihre nationalen Währungen durch den Euro.

Nun, zumindest beim Euro haben die Dänen nicht mitgespielt – ein Königreich ohne Kronen als Währung, das geht nicht. Dass es aber wirklich auch eine physische Grenze zwischen Dänemark und Deutschland gibt, und dass man sie schließen kann, wurde den Anwohnern im Dezember 2019 wieder bewusst, als Dänen den 70km langen Anti-Schweinepest-Wildschweinzaun fertigstellten (teuer, vermutlich nutzlos und für die Umwelt eher schädlich). Und 2020 wurde es uns allen schmerzlich deutlich: Dänemark machte seine Grenzen im Rahmen der Corona-Pandemie komplett dicht – für die Leute im Grenzgebiet, die unter der Woche gern in Flensburg und sonntags in Padborg einkaufen, eine Katastrophe.

Aber Grenzen sind auch spannend und können glücklich machen. Jede Schamanin, jede Hexe weiß das, denn das Wort Hexe kommt von hagazussa, der Zaunreiterin, die mit dem einem Bein fest in der alltäglichen Wirklichkeit und mit dem anderen in der Anderswelt steht.

Auch ohne Anderswelt inspirieren Grenzen: Was machen die Dänen auf der anderen Seite des Zauns anders und besser als wir Deutschen, was können wir lernen, über Gelassenheit, hygge bis hin zum Feste feiern und Tanzen und Singen um den Weihnachtsbaum? Nicht umsonst gelten die Dänen als glücklichstes Volk Europas.

Ein ganz besonderer GrenzPFAD ist der Gendarmestien. Er startet in unserer zukünftigen Heimat Padborg und führt in fünf Etappen 74 km weit nach Osten bis nach Skovby. Hier patroullierten von 1920 bis 1958 auf der Jagd nach Schmugglern die dänischen Grenzgendarmen entlang der Flensburger Förde – unterbrochen durch die Zeit der Nazis, die alle Gendarmen gefangen nahmen und viele ermordeten. Der Wanderweg ist heute einer der schönsten Dänemarks und einer von nur zweien des Landes, der das Prädikat “Leading Quality Trails – Best of Europe” (www.era-ewv-ferp.com) erhalten hat.

Wie traumhaft der Gendarmestien ist, konnten wir dieses Jahr im August live erleben, als wir an meinem Geburtstag ein kleines Stück der ersten Etappe im Kollund Skov liefen, durch hügeligen Küstenwald mit steilen Abhängen und tiefen Schluchten – siehe Foto. Aber auch ansonsten kreuzten wir in diesem Urlaub häufig den berühmten Wanderweg, selbst ganz in der Nähe unserer Ferienwohnung in Kollund Oesterskov führte er vorbei. Eben ein sehr “ausgedehnter Glücksort”, wie das Buch “Glücksorte in und um Flensburg” von Sörensen/Siedhoff zu Recht urteilt, versehen mit einem Dutzend Aussichtspunkten und 42 Sehenswürdigkeiten. Davon sechs in Padborg, mit dabei ein Erdtelefon in Bov, mit dem man grenzüberschreitenden Kontakt aufnehmen kann – das eine Ende ist in Dänemark, das andere in Deutschland. Nicht zuletzt kann mensch während der fünf Etappen viele seltene Tiere und Pflanzen entdecken, vom schillernden Eisvogel über Schwarzspecht, Bergmolch und Gänsesäger bis hin zu Orchideen wie Zweiblatt, Sumpfwurz und Knabenkraut.

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es unterwegs viele, einschließlich einfacher, offener Hütten mitten im Wald, die man bei der Kommune mieten kann. Und vielleicht gehört auch bald in Padborg unser neues Haus dazu, unter dem Stichwort “Öko-B&B, vegan und vegetarisch” – damit schon der Start glücklich macht!

Dieser Blog wird also vielleicht eine Spezialisierung erfahren: Von Glück und Schönheitssinn im allgemeinen zum ganz besonderen Grenzland-Glück, das beste aus zwei Kulturen. Bis bald!

Glücklich in Dänemark, Teil 2: Kindheitserinnerungen

Was bedeutet Dänemark für ein Berliner/Odenwälder Mädchen in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts?

Da sind zum einen die Legosteine made in Billund, zwar Plastik, aber doch pädagogisch wertvoll und deshalb in großen Mengen in unserem Kinderzimmer. Ich erinnere mich an ganze Holzkisten voller Steine, die grünen Platten, auf die meine Schwester und ich weiße Häuser mit roten Dächern bauten, mit Mensch-ärgere-dich-nicht-Figuren als Personen, die Züge, die dank Batterien auf blauen Schienen fuhren. Auch an den Geschmack der Steine, wenn man versuchte, zwei von ihnen mit den Zähnen auseinander zu kriegen. Lego – eine viele Jahre lange Passion.

Da ist Hans Christian Andersen. Seine schwebenden, fast immer etwas traurigen Kunstmärchen: Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern, bei dem ich immer weinen musste, erfroren am letzten Tag des alten Jahres, der standhafte Zinnsoldat, das Holundermütterchen, die kleine Seejungfrau, der chinesische Kaiser und die Nachtigall, die Schneekönigin, die wilden Schwäne. Ich liebte Geschichten, einige konnte ich fast auswendig nacherzählen.

Da ist die Wohnung, in der wir lebten, kein Gelsenkirchener Barock, sondern modern, und das hieß damals: dänisches Design, incl. einer Kaffeekanne, bei der das Wasser von unten nach oben hochsprudelte. Ich erinnere mich an den Weihnachtsbaum, geschmückt mit roten Holzäpfeln und Kugeln, die wie Seifenblasen aussahen. Und den Nachbarn, der mit seiner Frau den Urlaub immer in Dänemark verbrachte, obwohl sie Multiple Sklerose hatte.

Und da ist schließlich der einzige Kindheitsurlaub, in dem ich meinen Vater ganz für mich allein hatte, denn meine Schwester war in der Sprachklinik auf Schloss Dern, weil sie stotterte, und meine Mutter in der Heidelberger Psychiatrie. August 1972: Hans und ich fahren zunächst nach Kopenhagen. An meinem Geburtstag sind wir im Tivoli, und ein Schnellzeichner erstellt ein Portrait von mir im Synthetik-Sommerkleid mit großen blauen und lila Blumen. Einige Tage später geht es weiter an die Nordseeküste. Ich erinnere mich an riesige weiße Sanddünen. Und ich glaube, dass mein Vater und ich glücklich waren, jeder auf seine Art. Zwei Wochen dürften wir in Dänemark verbracht haben, bevor es zurück in den problematischen Odenwälder Alltag ging.

Und da sind last-but-not-least Pat und Patachon, Stummfilme in s/w, aber Fernsehen war damals ja eh nur schwarz/weiß: Zwei dänische Vagabunden, der eine zu groß, der andre zu klein, die mich auch dann zum Lachen brachten, wenn es ansonsten nichts zu lachen gab. Dänenglück eben!

 

Glücklich in Dänemark, Teil 1: Nach Padborg ziehen?

Was fällt dir zu Dänemark ein? Vielleicht: Alle duzen sich, alles ist hyggelig, dazu noch Andersens Märchen, Sandstrand, Christiania in Kopenhagen, Carlsberg-Bier, Smörrebröd, dänische Möbel und Legoland. Aber ganz gewiss nicht Padborg. Wer oder was ist also Padborg?

Pfingsten 2020: Auf der Rückfahrt vom coronageplagten Fehmarn wird uns klar, dass wir Ostsee (ich) oder Nordsee (Klaus) dem Vogtland (wo unser nach wie vor sanierungsbedürftiges Haus steht) ganz eindeutig vorziehen. Und dass es also viel sinnvoller ist, als Rentner*in nach Schleswig-Holstein denn nach Thüringen zu ziehen.

Auf Immoscout24 versuchte ich deshalb, mit der Maus eine Linie um S-H zu ziehen mit der Maßgabe: Haus oder Wohnung bis 100.000 Euro. Am liebsten in Lübeck oder Flensburg. Nun, es gelang mir nicht, den Strich exakt entlang der deutsch-dänischen Grenze zu ziehen – ich erwischte noch ein paar Kilometer in Dänemark und damit: Padborg! Und dort ein Haus aus dem Jahre 1927 im Rahmen unseres Preislimits.

Ich wette, niemand außer den Padborgern selbst und den Leuten in unmittelbarer Nähe kennt Padborg. Es ist einfach der erste dänische Ort jenseits der Grenze und damit IC-Haltestelle: Von hier aus kommt man per Bahn in Nullkommanichts nach Hamburg und Kopenhagen – und in nur zehn Minuten nach Flensburg. Ansonsten zeichnet es sich durch jede Menge Spediteure, ein kleines Museum, eine Bibliothek und zwei Supermärkte aus, die auch sonntags geöffnet haben – und 4.337 Einwohner.

Aber was ist mit der See? Nun, die nächsten Ostseestrände sind der deutsche in Wassersleben (6,3km) und der dänische in Kollund (9,5km). Nur zur Nordsee dauert es etwas länger: Bis nach Emmerlev Sogn muss man 57,6km radeln. Auch nicht die Welt.

Warum also nicht glücklich in Padborg, auch wenn es im Gegensatz zu Greiz kein einziges rotes oder blaues Sternchen für besondere kulturelle Sehenswürdigkeiten oder Naturschönheiten hat? Nun, vor das dänische Glück hat der dänische Staat die Notwendigkeit gesetzt, eine dänische Niederlassungserlaubnis zu bekommen. Warten wir es also ab!

 

Ökoglück im PLZ-Gebiet 70 (Stuttgart und Drumrum)

Ich bemühe mich hier um eine vollständige Auflistung aller Betriebe und Organisationen in und bei Stuttgart, die ökologisch und nachhaltig arbeiten – solche, die nur ein bisschen Bio im Programm haben, wie z.B. Discounter oder Drogeriemärkte, werden nicht aufgeführt. Schade, schade, dass es das Restarurant Cassiopeia mit Neckarblick nicht mehr gibt…. Korrekturvorschläge sind herzlich willkommen!

Bäckereien

  • Eselsmühle im Siebenmühlental, Rudolf Gmelin GmbH & Co. KG, Herr Meinrad Bauer, 70771 Leinfelden-Musberg, www.eselsmuehle.de
  • Hofpfisterei, www.hofpfisterei.de
    • Schulstr. 4-8, 70173 Stuttgart-Mitte
    • Mailänder Platz 7 (Milaneo-Einkaufszentrum), 70173 Stuttgart-Nord
    • Löwenstr. 42, 70597 Stuttgart-Degerloch
  • Königsbäck – Die Bio-Bäckerei, www.koenigsbaeck-stuttgart.de
    • Gablenberger Hauptstr. 70, 70186 Stuttgart
    • Schwarenbergstr. 121, 70188 Stuttgart

Bank

  • GLS Bank, Filiale Stuttgart, Eugensplatz 5, 70184 Stuttgart, www.gls.de/privatkunden/gls-bank/standorte-filialen/stuttgart/

Catering

  • Biokraftwerk Catering, Theodor-Heuss-Str. 2, 70174 Stuttgart-Mitte
  • Feinwerk’s ImBiobiss, Senefelder Str. 109, 70176 Stuttgart
  • Flotter Teller, Kirchweinberg 54, 70327 Stuttgart
  • Heimathafen-West Kita-Catering, Rachel Sandkühler, Hohenzollernstr. 19, 70178 Stuttgart-West, www.heimathafen-west.de
  • Luchterhand Bio-Catering, Björn Luchterhand, Lange Allee 17, 70435 Stuttgart, www.luchterhand-catering.de

Computer-Recycling & -Reparatur

  • Computerjungs, PC Reparatur Stuttgart, Winterbacher Str. 23a, 70374 Stuttgart, www.computerjungs.de
  • Klaus Peter Bertram, Buowaldstr. 52, 70619 Stuttgart-Sillenbuch, www.klausbertram.de

Friseur

  • Haar Natura, Feuerleinstr. 4 (Ecke Wernlinstraße, beim Hölderlinplatz), 70193 Stuttgart-Nord, www.haarnatura.de

Gärtnerei / Gartengestaltung

  • Bioland Gärtnerei Monika Bender, Augsburger Str. 515, 70327 Stuttgart-Untertürkheim, www.gaertnerei-bender.de
  • Blattwerk Gartengestaltung GmbH, Böblinger Str. 446, 70569 Stuttgart, www.blattwerk-gartengestaltung.de
  • Calendula Kräutergarten, Dieter Berweiler, Storchshalde 200, 70378 Stuttgart-Mühlhausen, www.calendula-kraeutergarten.de (Führungen, Tinkturen, Bücher – kein Pflanzenverkauf)
  • Stadtrandgemüse GbR, Schmidener Str. 57, 70372 Stuttgart, www.stadtrandgemüse.de (Solidarische Landwirtschaft)

Hof- und Supermärkte

  • Alnatura, www.alnatura.de
    • Tübinger Str. 31-33, 70178 Stuttgart-Mitte
    • Am Höhenpark 4 (Killesberghöhe), 70191 Stuttgart-Nord
    • Epplestr. 12, 70597 Stuttgart-Degerloch
    • Jacob-Brodbeck-Str. 6, 70794 Filderstadt-Plattenhardt
  • Basic Bio Genuss für alle, Breitscheidstr. 6, 70174 Stuttgart-Mitte (Liederhalle), www.basicbio.de
  • Bio B. Naturkostmarkt, Klettpassage 14-15 (Hauptbahnhof), 70173 Stuttgart-Mitte, www.bio724.de
  • Biofrucht Ortlieb GbR, Daniel, Ursula und Reinhard Ortlieb, Uhlbacher Str. 201, 70329 Stuttgart-Uhlbach, www.biokiste-ortlieb.de
  • Bioland Gemüsehof Hörz, Im Bühlerfeld 1, 70794 Filderstadt-Bonlanden, www.genuesehofhoerz.de
  • Bioland-Hof Martin Sickinger, Grundhof, 70839 Gerlingen
  • Biomarket24, Meluner Str. 33, 70569 Stuttgart
  • denn’s Biomarkt,www.denns-biomarkt.de
    • Robert-Koch-Str. 2, 70563 Stuttgart-Vaihingen
    • Kimryplatz 4, 70806 Kornwestheim
    • Johannes-Daur-Str. 18, 70825 Korntal-Münchingen
  • Die Kichererbse, Vegane Alternativen, Möhringer Str. 44b, 70199 Stuttgart-Süd
  • Erdi Biomarkt, www.erdi.de
    • Neckarstr. 152A, 70190 Stuttgart-Ost
    • Widmaierstr. 110, 70567 Stuttgart-Möhringen
    • Stangenstr. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen
    • Bernhäuser Hauptstr. 2, 70794 Filderstadt
  • Gesunde Kost, M. Schmidt eK, Kirchheimer Str. 37, 70619 Stuttgart-Sillenbuch, www.gesundekost.com
  • Grünflink GmbH, Ulmer Str. 157, 70188 Stuttgart, www.gruenflink.de
  • Grünschnabel Naturkost & Naturwaren, unverpackt & plastikfrei einkaufen, Sigmundtstr. 1, 70563 Stuttgart-Vaihingen, www.grünschnabel-naturkost.de
  • Hof am Eichenhain, Familie Wais und Mitarbeiter, Eichenparkstr. 2, 70619 Stuttgart-Riedenberg, www.hof-am-eichenhain.de
  • Kantinchen, Gemütliches Café mit Bioladen, Alexanderstr. 180, 70180 Stuttgart, www.kantinchen.com
  • Lala healthy livin, Sophienstr. 21 (im Gerber), Stuttgart-Mitte, www.lalahealthylivin.com
  • Mühlrad Cannstatt, König-Karl-Str. 26, 70372 Stuttgart-Bad Cannstatt, www.mühlrad-naturkost.de
  • Naturgut, www.naturgut.net
    • Senefelder Str. 109 (Hölderlinplatz), 70176 Stuttgart-Nord
    • Marienplatz 1, 70178 Stuttgart-Süd
    • Gablenberger Hauptstr. 29, 70186 Stuttgart-Gablenberg
    • Vaihinger Str. 80, 70567 Stuttgart-Möhringen
    • Löwenstr. 39, 70597 Stuttgart-Degerloch
    • Kirchheimer Str. 71, 70619 Stuttgart-Sillenbuch
    • Pforzheimer Str. 357, 70499 Stuttgart-Weilimdorf
    • Bernhäuser Str. 14, 70771 Leinfelden-Echterdingen
  • Organix Biomarkt, Stuttgarter Str. 23, 70469 Stuttgart-Feuerbach, www.organix-biomarkt.de
  • Plattsalat, Gutenbergstr. 77A, 70197 Stuttgart-West, www.plattsalat.de
  • Pois, Portugiesische Lebensmittel, Rotebühlstr. 90, 70178 Stuttgart-West, www.pois-portugal.de
  • Reyerhof, Demeter, Hofladen und Bistro, Unteraicher Str. 8, 70567 Stuttgart-Möhringen, www.reyerhof.de
  • Schäfer Michaelshof KG, Friedrich-List-Str. 75, 70771 Leinfelden-Echterdingen, www.michaelshof.com
  • Schüttgut, Nachhaltige und unverpackte Lebensmittel, Vogelsangstr. 51, 70197 Stuttgart, www.schuettgut-stuttgart.de
  • Stadtrandgemüse GbR, Schmidener Str. 57, 70372 Stuttgart, www.stadtrandgemüse.de (Solidarische Landwirtschaft)
  • Tante M., Unverpackt, Eduard-Steinle-Str. 6, 70619 Stuttgart-Sillenbuch, www.tantem-unverpackt.de
  • Weltladen, www.stuttgarter-weltlaeden.de
    • Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart-Mitte
    • Gablenberger Hauptstr. 104, 70186 Stuttgart-Gablenberg
    • Griegstr. 24, 70195 Stuttgart-Botnang
    • Buchauer Str. 2, 70327 Stuttgart-Wangen
    • Sulzgasse 4, 70372 Stuttgart-Bad Cannstatt
    • Besigheimer Str. 19, 70435 Stuttgart-Zuffenhausen
    • Vaihinger Markt 11, 70563 Stuttgart-Vaihingen
    • Rubensstr. 2a, 70597 Stuttgart-Degerloch

Hotels

  • Jugendherbergen mit Bio-Zertifizierung, www.jugendherberge.de/nachhaltig
    • Jugendherberge Stuttgart International, Haußmannstr. 27, 70188 Stuttgart
    • Jugendherberge Stuttgart Neckarpark, Elwertstr. 2, 70372 Stuttgart

Kindergarten

  • Astrid Lindgren Waldkindergarten, Stettener Str. 125/1, 70327 Stuttgart-Rotenberg, www.waldkindergarten-rotenberg.de
  • Freier Aktiver Kindergarten, Bopseräcker 30-33, 70597 Stuttgart-Degerloch, www.fas-stuttgart.de
  • Naturkindergarten Stuttgart e.V., Johannesstr. 58, 70176 Stuttgart, www.natur-kindergarten.de
  • Waldkindergarten Rohr, Südendstr. 4, 70565 Stuttgart, http://www.waldkindergarten-rohr.de
  • Waldkindergarten Sperling, Haldenbrunnenweg 9, 70771 Leinfelden-Echterdingen, www.waldkindergarten-sperling.com
  • Waldkindergarten Wurzelzwerge e.V., Postfach 4133, 70779 Filderstadt, www.wurzelzwerge.de

Kleidung

  • Glore, Your globally responsable fashion store, Eberhardstr. 10, 70173 Stuttgart-Mitte, www.glore.de
  • Greenality, www.greenality.de
    • Store Frauen, Friedrichstr. 39, 70173 Stuttgart-Mitte
    • Store Männer, Fürstenstr. 5, 70173 Stuttgart-Mitte
  • Gudrun Sjödén Konzeptladen Stuttgart, Nadlerstr. 21 (hinterm Rathaus), 70173 Stuttgart-Mitte, www.gudrunsjoden.com
  • Oxfam Shop Stuttgart, Lange Str. 4a (Eingang Kronprinzstraße), 70173 Stuttgart-Mitte, https://shops.oxfam.de/shops/stuttgart
  • Schlechtmensch, Fair-Trade-Kleidung, Neckarstr. 86, 70190 Stuttgart-Mitte. www.schlechtmensch.de
  • Vintage Markt, Familie Feldmer, Tübinger Str. 72-74, 70178 Stuttgart-Süd, www.vintage-markt-stuttgart.de
  • Weltladen, www.stuttgarter-weltlaeden.de
    • Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart-Mitte
    • Gablenberger Hauptstr. 104, 70186 Stuttgart-Gablenberg
    • Griegstr. 24, 70195 Stuttgart-Botnang
    • Buchauer Str. 2, 70327 Stuttgart-Wangen
    • Sulzgasse 4, 70372 Stuttgart-Bad Cannstatt
    • Besigheimer Str. 19, 70435 Stuttgart-Zuffenhausen
    • Vaihinger Markt 11, 70563 Stuttgart-Vaihingen
    • Rubensstr. 2a, 70597 Stuttgart-Degerloch
  • Wiederbelebt, Ladenatelieroguzhan Deniz und Sarah Kürten, Esslinger Str. 14, 70182 Stuttgart-Mitte (Leonhardsviertel), www.wiederbelebt.de

Kräuterführungen und -kurse

  • Barbara Pfeifer, Buowaldstr. 52, 70619 Stuttgart-Sillenbuch, barbara@pfeiferin.de

Krankenhaus

  • Filderklinik (mit ökozertifizierter Küche!), Im Haberschlei 7, 70794 Filderstadt-Bonlanden, www.filderklinik.de

Mandelveredelung

  • Papillon Bio-Mandelmanufaktur, Sibel Özdemir, Glemsgaustr. 51, 70499 Stuttgart-Weilimdorf, www.mandelmanufaktur.de

Möbel & Wohnaccessoires

  • Grüne Erde Store & Schlafwelt, Breite Str. 2, 70173 Stuttgart-Mitte, www.grueneerde.com

Naturkosmetikstudio

  • Balance, Inh. Anne John, Schwabstr. 183, 70193 Stuttgart-West

Organisationen

  • Attac Stuttgart und Drumrum, www.attac.de/was-ist-attac/strukturen/attac-netzwerk/regionalgruppen/. Dort finden sich die Mailadressen der Regionalgruppen
    • Fellbach
    • Filder
    • Ostfildern
    • Stuttgart
  • Bündnis 90 / Die Grünen, Kreisverband Stuttgart, Königstr. 78, 70173 Stuttgart-Mitte, www.gruene-stuttgart.de
  • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Kreisverband Stuttgart, Rotebühlstr. 86/1, 70178 Stuttgart-West, www.bund-stuttgart.de
  • DieAnstifter, DenkMacherei, Werastr. 10, 70182 Stuttgart, www.die-anstifter.de
  • Gemeinwohl-Ökonomie Baden-Württemberg e.V., Quellenstr. 7a, 70376 Stuttgart, www.ecogood.org/de/bawue/
  • Greenpeace Stuttgart, Augustenstr. 57, 70178 Stuttgart-West, www.stuttgart.greenpeace.de
  • NABU Stuttgart, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart-Mitte, www.nabu-stuttgart.de
  • Robin Wood Stuttgart, c/o Forum 3, Gymnasiumstr. 21, 70173 Stuttgart-Mitte, www.robinwood.de/sued-west
  • SÖS Stuttgart Ökologisch Sozial, c/o Hannes Rockenbauch, Heinrich-Baumann-Str. 43, 70190 Stuttgart, www.s-oe-s.de

Raumgestaltung

  • Ginkgo Raumausstattung für gesundes Wohnen, Ralf Barth, Wagnerstr. 14, 70734 Fellbach, www.ginkgo-raumausstattung.de
  • Wohnart natürliche Raumgestaltung GmbH, Komplettsanierung, Renovierung, Naturbaustoffe, König-Karl-Str. 83, 70372 Stuttgart-Bad Cannstatt, www.parkett-naturbaustoffe.de

Reinigung

  • Waschhaus Bioreinigung, www.bioreinigung.biz
    • Unterländer Str. 23, 70435 Stuttgart-Zuffenhausen
    • Ackermannstr. 8, 70563 Stuttgart-Vaihingen

Repaircafé

  • repaircafé Stuttgart, EKiZ Eltern-Kind-Zentrum, Ludwigstr. 41-43, 70176 Stuttgart, www.repaircafe-stuttgart.de

Restaurants & Cafés

  • Eselsmühle im Siebenmühlental, Rudolf Gmelin GmbH & Co. KG, Herr Meinrad Bauer, 70771 Leinfelden-Musberg, www.eselsmuehle.de
  • Forum 3 Café, Gymnasiumstr. 21, 70173 Stuttgart-Mitte, www.forum3.de
  • Iden, Eberhardstr. 1, 70173 Stuttgart-Mitte, www.iden-stuttgart.de
  • Kantinchen, Gemütliches Café mit Bioladen, Alexanderstr. 180, 70180 Stuttgart, www.kantinchen.com
  • Königsbäck – Die Bio-Bäckerei, www.koenigsbaeck-stuttgart.de
    • Gablenberger Hauptstr. 70, 70186 Stuttgart
    • Schwarenbergstr. 121, 70188 Stuttgart
  • Körle und Adam, Feuerbacher-Tal-Str. 32, 70469 Stuttgart-Feuerbach, www.koerleundadam.de
  • Bio-Restaurant Lässig, Gerokstr. 12, 70188 Stuttgart-Ost, www.restaurant-laessig.de
  • Biorestaurant Mäulesmühle im Siebenmühlental, Mäulesmühle 2, 70771 Leinfelden-Musberg, www.bio-muehle.de
  • Papillon Bio-Mandelmanufaktur, Sibel Özdemir, Glemsgaustr. 51, 70499 Stuttgart-Weilimdorf, www.mandelmanufaktur.de (Samstagscafé)
  • Reyerhof, Demeter, Hofladen und Bistro, Unteraicher Str. 8, 70567 Stuttgart-Möhringen, www.reyerhof.de
  • Silberknie, Moserstr. 23, 70182 Stuttgart, https://www.lift-online.de/e/essen-trinken/cafes/cafe-silberknie-935370/
  • Tante M., Unverpackt, Eduard-Steinle-Str. 6, 70619 Stuttgart-Sillenbuch, www.tantem-unverpackt.de
  • Weltcafé, Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart-Mitte, www.welthaus-stuttgart.de
  • Restaurant Wielandshöhe, Vincent Klink, Alte Weinsteige 71, 70597 Stuttgart-Degerloch, www.wielandshoehe.de
  • Die Wunderkammer, Rosenstr. 33, 70182 Stuttgart, www.wunderkammer-stuttgart.de (nicht alles ist Bio, aber doch so einiges)

Schulen

  • Freie Aktive Schule, Reformpädagogische Grundschule mit Werkrealschule, Bopseräcker 30-33, 70597 Stuttgart-Degerloch, www.fas-stuttgart.de
  • Pieks democratic education, Freie aktive Schule auf den Fildern, Schönbuchstr. 4, 70771 Leinfelden-Echterdingen, https://pieks-fas.de/

Studium

  • Landscape Ecology Master, Management von ökologischer Dynamik im globalen Wandel, Universität Stuttgart-Hohenheim, Schloss Hohenheim 1, 70599 Stuttgart-Hohenheim, www.uni-hohenheim.de/landscape-ecology-master-studium

Veranstaltungsorte

  • Haus des Waldes, Königsträßle 74, 70597 Stuttgart-Degerloch, https://hausdeswaldes.forstbw.de/haus-des-waldes/
  • vhs-Ökostation Wartberg, Wilhelm-Blos-Str. 129, 70191 Stuttgart-Nord, https://vhs-stuttgart.de/programm/gesellschaft-politik-und-umwelt/vhs-oekostation/

Zeitschriften

    • Demeter Gartenrundbrief, Hauptstr. 82, 70771 Leinfelden-Echterdingen, www.gartenrundbrief.de

Glücklich in der Jugendherberge

Mit nur kurzen Unterbrechungen bin ich fast mein ganzes Erwachsenenleben lang schon Mitglied beim Deutschen Jugendherbergswerk (DJH). Es ist einfach praktisch: Fast überall kommt man für einen relativ moderaten Betrag bequem und sauber unter – und für Familien gibt es Familienzimmer, häufig sogar mit Dusche und WC.

Was mir aber seit unserer Wanderung 2017 quer durch Schleswig-Holstein, von der Ostseeküste bis zur Nordsee ganz besonders gefällt: Immer mehr Jugendherbergen stellen sich auch auf mich als Veganerin ein – und immer mehr sind bio-zertifiziert (bei unserer besagten Wanderung war das z.B. die Jugendherberge in Tönning).

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind zwei wichtige Themen, für die sich die Jugendherbergen besonders engagieren, z.B. unter diesen Aspekten:

  1. Einhundertdreiundzwanzig Jugendherbergen sind mittlerweile bio-zertifiziert – diese Auszeichnung erhalten Häuser, die Gästen eine Verpflegung anbieten, die nach Möglichkeit aus Biozutaten besteht. Darüber hinaus bieten 100 Jugendherbergen mindesten ein Fair-Trade-Produkt an.
  2. Veggie Day: Studien belegen, dass Deutschland 9 Mio Tonnen CO2 pro Jahr einsparen könnte, wenn jedeR von uns nur an einem Tag pro Woche auf Fleisch und Wurst verzichten würde. Darum bieten 86 Jugendherbergen einmal pro Woche einen fleischlosen Tag an.
  3. Seit 2018 haben Jugendherbergsgäste die Möglichkeit, in einigen Jugendherbergen klimaneutral zu übernachten bzw. optional eine klimaneutrale Übernachtung zu buchen (in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und im Nordwesten)
  4. Die Jugendherbergen und die Landesgeschäftsstellen beziehen mit wenigen Ausnahmen zu 100% regenerativen Strom. Die Hauptgeschäftsstelle in Detmold wird mit Windgas versorgt. Im gesamten Jugendherbergswerk konnte die CO2-Reduktion durch regenerative Energien und durch Ausgleichszahlungen an Klimaprojekte mit Goldstandard von 17.693 Tonnen (2013) auf 27.057 Tonnen (2018) gesteigert werden.

Das überzeugt und macht mich glücklich. Zu den 120 Jugendherbergen, die eine Klimabilanz erstellt haben, gehört auch die in Plön (Schleswig-Holstein), wo wir diesen Sommer gerne eine Woche segeln lernen wollen. Hoffentlich klappt es!

Mehr zur Nachhaltigkeit finden Sie unter diesem Link: https://www.jugendherberge.de/nachhaltig/

10.3.19: Esslingen – Merkel’sches Schwimmbad

Schon der Weg zu diesem Schwimmbad ist schön: Der Bus 131 fährt uns ab der U-Bahn Haltestelle Ruit (hier tanzten früher einmal märchenhaft die Schuhe im Untergrund, bis Vandalen die Glaskästen zerstörten) hinunter nach Esslingen und bietet linkerhand eine großartige Aussicht auf das Neckartal. Wir steigen an der Haltestelle Maille aus, schwäbisch “Mallje” ausgesprochen – Hinweis auf das ehemals hier gespielte Paille-Maille, ein Vorläufer des Krockets. Vorbei geht es am Kommunalen Kino entlang eines Neckarkanals und über ein Wehr zum EcoInn, dem einzigen Biohotel weit und breit, bis meine Tochter Lenja und ich schließlich die Mühlstraße 6 erreichen.

Das Merkelsche Bad besteht aus zwei Teilen: einem 60er Jahre Retro-Sportbad mit Saunalandschaft – und einem wunderschönen Jugendstilbad:

Hier grüßen Bleiglasfenster und in Stein gehauene Frösche im wechselnden Farbenspiel mit Massagestrahl und Unterwassermusik nebst einem Römisch-Irischen Dampfbad mit Kaltwasserbecken, Sole-Inhalationsraum und (nach Anmeldung) der Möglichkeit, eine orientalische Hamam-Massage bei Ali Nakbi zu genießen. All dies hat sich der Stifter und Bauherr, Geheimer Kommerzienrat Oscar Merkel, ausgedacht, eröffnet wurde 1907. Wie immer buchen Lenja und ich nur den Eintritt ins Jugendstil-Mineral-Thermal- und Dampfbad – Sportbad und Saunalandschaft lassen wir aus. Ein 2,5stündiges Märchen erwartet uns, geschmälert nur durch die vielen Kleinkinder, mit denen wir das Vergnügen teilen – Sonntag Nachmittag ist definitiv nicht ideal zum Bahnenschwimmen. Der Entspannung im Dampfbad tut der Termin hingegen keinen Abbruch, hierhin folgen uns die Schwimmflügel-Träger nicht.

Blick auf Kaltwasserbecken und Teeraum

Eintritt: 7€ für Erwachsene, 4,50€ für Kinder. Von früher her weiß ich es noch: Sehr empfehlenswert ist auch die Massage durch Ali (mit anschließendem Teetrinken), sie reicht von “Hamam-Morgane” für 20€ bis “1001 Nacht” für 90€. Anmeldung unter: https://www.swe.de/de/Baeder/merkelsches-schwimmbad/Wellness-Angebote/Hamam-Massage-Ali-Nakbi.html

8.3.2019: Stuttgart – Flanieren am Weltfrauentag

Blick von der Markthalle aufs Alte Schloss, (c) Barbara Pfeifer 2019

Am Schlossplatz spuckt mich die U-Bahn aus. Quer über den Platz laufe ich durch den köstlichen Torbogen (er beherbergt den Eingang zum besten Schokoladengeschäft Stuttgarts!) auf den romantischen Schillerplatz.

Musikalische Mittagspause: Während im hochmalerischen spätgotischen Fruchtkasten 2 Frauen 9 Männer interpretieren, am Doppelflügel und mit Gesang, von Händel bis Cláudio Santoro, träumen die Instrumente in den oberen Etagen weiter. Diana Ochoa de Spínola und Sabine Layer hatten vergessen, dass heute Frautentag ist, sonst hätte sich vielleicht eine Clara Schumann zwischen die Herren geschmuggelt, wer weiß? Aber auch so ist die halbstündige, allfreitägliche “Musikpause” im Stuttgarter Musikinstrumentenmuseum (Start jeweils um 12.30 Uhr) schön und ungewöhnlich. Im Anschluss schlendere ich durch die Sammlung, spiele alles, was ich benutzen darf und bewundere den Rest, Summtopf, Kuhglockenklavier und solch unerhörte Dinge wie Flaschophon und Regenbogen-Regenschirm-Geige. Ja, und dann höre ich noch David Bowie’s “Space Oddity”, bei der er ein Stylophone benutzt. Bisher wusste ich noch nicht einmal, dass es so etwas gibt.

Ich flaniere weiter. Ein schmales Gässle zwischen Fruchtkasten und Stiftskirche. Rechts ein brutaler Neubau, aber verglast, und die Kirche spiegelt sich darin. Eines der ersten Dinge, die mir 1997 meine Vorgängerin im Verlag zeigte, um mich zum Bleiben in Stuttgart zu bewegen…

Blick von der Markthalle auf die Stiftskirche, (c) Barbara Pfeifer 2019

Ein Seitengässchen mit japanischen Comics an den Wänden. Daneben ein Juwelier mit ungewöhnlichen Kaminuhren im Schaufenster. Bei einer rollt eine kleine Metallkugel auf einer Platte im Zickzack von links nach rechts. Als sie außen angekommen ist, kippt die Platte, und die Kugel bewegt sich im nämlichen Zickzack zurück. So etwas kostet mehr als zehntausend Euro.

Nach einer Stippvisite in der Kirche schlendere ich zur Markthalle, Jugendstil, und gewiss eine der schönsten Markthallen Deutschlands (laut der Zeitschrift stern sogar die allerschönste). Alles was es hier gibt, befindet sich im eher gehobenen Preissegment, gefüllte Datteln in einem Dutzend Variationen, Jackfrucht, Pralinen, Blumen, Restaurants, und im Ober- und Untergeschoss Kleinmöbel, Seifen, Schmuck, Bücher. 1001 Nacht auf schwäbisch. Bio bei alledem leider nur in homöopathischen Spuren, und so schwelge ich in Träumen, Paradiesesbildern und Düften und kaufe – nichts. Aber ein Buch fällt mir ins Auge: Lauren Elkins “Flaneuse”. Frauen erobern sich flanierend die Städte. George Sand trug dazu im Paris des 19. Jahrhunderts Männerkleidung und einen Männernamen. Wie passend zu meinem heutigen Tag.

Doch jetzt mäandere ich nicht weiter, denn ich entdecke, dass es schon deutlich später ist als verabredet. Also geht es schnurstracks durch Dorotheenviertel und den Appendix der Bohnenvierteler Rosenstraße zum tristen Charlottenplatz, wo mich die U-Bahn wieder in ihre Arme schließt.

 

Das Ministerium des äußersten Glücks

“Für die Ungetrösteten” ist dieses Buch geschrieben, denen es Trost spenden soll. Denn grausamer als das Schicksal der Heldinnen und Helden dieses Buches kann unser eigenes kaum sein. Aber Roy’s Romanfiguren bekommen das Glück trotzdem zu fassen, sie wissen: “Es ist alles eine Frage des Herzens”, wie uns bereits der türkische Lyriker Nazim Hikmet (1902-63) verraten hat.

Der Roman spielt im Neu Delhi und im aufständischen Kaschmir, und es umspannt das lange Leben der bitterarmen Hijra Anjum – eines Zwitters, von den muslimischen Eltern als Mann erzogen, die sich jedoch als Frau fühlt und entsprechend operieren lässt. Eine leidenschaftliche Frau, die ihr Heim schließlich auf einem alten muslimischen Friedhof errichtet und dort ein Gästehaus baut, mit einem Grabstein in jedem Zimmer.

Um sie herum versammeln sich die Heimatlosen, der Abdecker Saddam Hussein (ein naiver Verehrer des gleichnamigen Diktators), die viel zu dunkle Inderin Tilo, ein Imam, ein Beinahe-Arzt und für ein paar Tage sogar der landesweit steckbrieflich gesuchte Kaschmir-Revolutionär Musa, seit vielen Jahrzehnten Tilos heimlicher Geliebter. Sie alle haben Schreckliches erlebt, Folter, Mord, wild um sich schießende Soldaten, Vergewaltigung. Denn Indien, Mutter Indien, ist eine Mutter nur für Hindus, am besten aus der Kaste der Brahmanen, nicht aber für Unberührbare, Christen, Muslime, und schon gar nicht für solche Muslime, die sich für die Unabhängigkeit Kaschmirs einsetzen.

Sie beerdigen auf dem alten Friedhof all diejenigen, die kein Priester oder Imam auf anderen Friedhöfen beerdigen will, und selbst für diejenigen, die anderswo verreckt sind, errichten sie ein Grabmal über einem Foto, einem Brief, einem Hemd.

Was sie zusammenschweißt, ist ihre Toleranz und Achtung gegenüber der Andersartigkeit des Gegenübers, und mehr als das: ihr Verständnis und ihre Liebe füreinander. Es ist eben alles eine Frage des Herzens.

Schließlich zählt auch ein ausgesetztes Baby zu den ihren, die Reinkarnation der kleinen Tochter Musas, welche in ihrem vierten Lebensjahr von Soldaten erschossen wurde. Nein, sie gründen nicht das Ministerium des äußersten Glücks (den englischen Originaltitel des Buchs “The Ministery of Utmost Happiness” hätte man auch mit “Ministerium des allerhöchsten Glücks” übersetzen können). Niemand hat sie zu Ministern erwählt oder dazu ernannt. Sie leben ganz einfach in einem Zustand äußersten Glücks, und so sind sie im wörtlichen Sinne denn doch seine Minister, weil sie ihm dienen, mit jeder Faser ihres Leibes und einem Grabstein in jedem Zimmer.

Arundhati Roy: Das Ministerium des äußersten Glücks, (c) S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2017