Glücksatlas

Der Glücksatlas 2018 ist erschienen, diesmal mit den Schwerpunkten Arbeit und Mobilität. Er teilt Deutschland in 19 Regionen ein und differenziert damit zum Beispiel zwischen Württemberg und Baden. Wie gewohnt sind die Menschen in Schleswig-Holstein am glücklichsten, aber das badische Glück hat stark gelitten und rangiert nur noch auf Platz 6. Wir Stuttgarter broddeln wie üblich im unteren Mittelfeld auf Platz 11 – was mir schon damals auffiel, als ich vom lebenslustigen Köln (Platz 5) hierher zog.

Wie aber schaut es in Thüringen aus, schließlich wollen mein Mann Klaus und ich in wenigen Jahren dorthin ziehen? Es steht auf Platz 14 und ist damit die glücklichste Region Ostdeutschlands, Berlin eingeschlossen. Mit 7,03 Punkten liegen die Thüringer nur knapp uner dem Durchschnitt von 7,05 Punkten. Ganz besonders hoch ist hier das Glück bei den unter 35jährigen – sie rangieren auf Platz 7 deutschlandweit. Und das hat Gründe. Thüringen hat:

  • niedrige Mieten (der Preis für Bauland liegt bei 39,20€ pro m² im Vergleich zum deutschen Durchschnitt von gewaltigen 173,90€),
  • Sie haben deutschlandweit die allerniedrigste Armutsgefährdungsquote (12% versus 15,7%) und
  • die niedrigste Arbeitslosenquote Ostdeutschlands (6,1%)

 

Aber die Thüringer haben leider auch:

  • ein unterdurchschnittliches Einkommen (18.951€ versus 21.919€)
  • viele Leiharbeiter und
  • eine hohe Pflegequote wegen des großen Anteils alter Menschen

 

Wie wir wissen, sind Menschen in Partnerschaft glücklicher als Singles, und hier liegen die Thüringer wieder über dem deutschen Durchschnitt – mit 71,1% versus 70,5%.

Ganz besonders punkten können sie jedoch im Bereich Zufriedenheit mit der Wohnsituation und der Freizeit – sie belegen einen stolzen 4. Platz nur ganz knapp hinter Württemberg auf Platz 3 – und meilenweit vor allen anderen ostdeutschen Regionen. Dabei ist die regionale Attraktivität Thüringens, gemessen an der Zahl der jährlichen Touristen-Übernachtungen pro Einwohner mit 4,6 (im Vergleich zu durchschnittlichen 5,6) relativ niedrig – Mecklenburg-Vorpommern liegt hier bei 18,5 Übernachtungen pro Einwohner.

Übrigens: Deutschlandweit am unglücklichsten sind Brandenburger, Sachsen-Anhalter und Sachsen. Und während die Thüringer zumindest in einigen Bereichen (wie z.B. eben dem Wohnen und drei Freizeit) weit überdurchschnittlich happy sind, rangieren die Sachsen egal wo immer in der unteren Hälfte. Treibt sie das in die Arme der AfD? Das mangelnde Glücksgefühl?

Zu bestellen ist der Atlas beim Penguin-Verlag, ISBN 978-3-328-60087-9, 15€