14.02.2014: Hochzeit im Stuttgarter Neuen Schloss. Mein Vater ist Trauzeuge.
Heute vor sechzehn Jahren habe ich Klaus zum ersten Mal geküsst – dieses Datum ist in unsere Eheringe eingraviert. Exakt einen Monat zuvor, am 5.8.2002, hatten wir uns kennengelernt, in der S-Bahn vom Stuttgarter Flughafen Richtung Innenstadt. Ich kam gerade von einer Urlaubsreise durch Südnorwegen zurück und war ziemlich aufgedreht, weil gepäcklos – meine Habseligkeiten drehten noch in Amsterdam auf dem Förderband. Als in Leinfelden ein schwarz gekleideter, schlanker, dunkelhaariger Mann mit grauen Augen zustieg, dessen Rucksack sperrangelweit offen stand, sprach ich ihn sofort an. Wir unterhielten uns angeregt, und als ich an der Schwabstraße aussteigen musste, gab er mir seine Telefonnummer.
So fing es an. Wir trafen uns in den nächsten Wochen häufig, aber es blieb platonisch, bis ich ihn am besagten Septemberabend fragte, worum wir eigentlich die ganze Zeit so intensiv diskutierten – um eine Freundschaft oder eine Beziehung?
Eigentlich war alles klar. Und während ich bis zu diesem Moment immer verhütet hatte, haben Klaus und ich von der ersten Nacht an dies nicht getan – wir wollten beide ein Kind miteinander. Der errechnete Geburtstermin für Lenja war der 3.6.2004. Aber wie ein Freund, der Hexer Peter, so treffend sagte: “Wenn du möchtest, dass sie erst am 5.6. auf die Welt kommt, wird genau das auch geschehen.”
Und so kam es denn, allerdings bescherte es mir weit über dreißig Stunden Wehen, denn die begannen pünktlich schon am 3. Juni. Aber die 5 ist nun einmal unsere Glückszahl…
Ich habe einen wundervollen Mann und eine ganz besondere Tochter bekommen. “She is going the fairy way”, sagte mein Kollege Alastair schon, als sie gerade anfing zu laufen. “Und wie geht es deiner Elfe?” wollte erst diese Woche eine Bauchtanzfreundin wissen. Uns als Eltern war es immer wichtig, nicht-direktiv ihr gegenüber zu sein. Sie sei hochbegabt, wird immer wieder vermutet, für uns zählt aber nicht, ob sie das Abitur macht, sondern dass sie ein freier (auch frei denkender), glücklicher Mensch wird.
Geheiratet haben wir erst sehr spät, an einem Tag, dessen Quersumme ebenfalls 5 ist: am 14.02.2014, dem Valentinstag. Wir waren das erste Brautpaar, das sich im Stuttgarter Neuen Schloss das Ja-Wort gegeben hat (siehe Foto), Lenja durfte die Urkunde mit unterschreiben und bekam ebenfalls einen Ring – ihrer ist aus Silber, unsere sind aus Russengold. Zwei Hänse fungierten als Trauzeugen – mein Vater und Klausens Halbbruder.
Ich habe es nie bereut, Klaus geheiratet zu haben – er ist für mich ein idealer Mann, und häufig bin ich schon um ihn beneidet worden. Auch unsere Tochter bestätigt uns, dass wir weit weniger streiten als alle anderen Eltern, die sie kennt (hmm, ganz sicher bin ich nicht: eventuell streitet meine Erfurter Freundin genauso selten mit ihrem Mann).
Vielleicht steht ja Beziehung bei Ihnen nicht auf der Prioritätenliste – für mich aber (wie Sie auf der Seite links nachlesen können, “Über mich und diesen Blog”) sind lieben und mich lieben lassen ganz oben bei den Charakterstärken, die mich glücklich machen – zusammen mit dem Schönheitssinn, um den es ja neben dem Glück im allgemeinen in diesem Blog geht. Klaus und Lenja sind mein großes Glück.
Und so habe ich meinem Mann gestern auf dem Rückweg von der Ergotherapie eine rote Strauchrose gepflückt, Kornelkirschen und ein paar Brombeeren, die ich zufällig noch entdeckte (er liebt Brombeeren sehr). Na ja, und ein Kuss durfte natürlich auch nicht fehlen!